Programm - zuletzt aktualisiert am 28.05.2014

BUKO-36
alle oder nirgends

Freitag, 2014-05-30

Podium: Wessen Recht auf Stadt?

The central catch word in current struggles against the capitalist organisation of the city is the slogan "Right to the City". What is meant y this is the adoption of an unredeemed promise of urbanisation, the adoption of of a self-determined daily life. In its original formulation by the French Marxist Henri Lefebvre, a central element was the struggle against discrimination and exclusion. Despite this, urban social movement and refugees are in practice rarely linked. But for both the access to the centres of this urban society is central.

There is no lack of common issues: the debate over public space is often charged with racism. Another issue is the collective experience of displacement though with different effects that result from extreme forms of capitalisation, especially of inner urban areas. Living conditions in the Global South are coming back to cities in the North in the form of migratory labour. At the same time, processes of of neoliberal urbanisation in the Global South are a reason for migration to the North. Simple explanations of periphery and centres no longer hold.

The podium asks the questions which potential exists to link struggles for Right to the Cities, the right of residence and freedom of movement. Why is this not happening? How come that the demand for a universal Right to the City has the tendency to neglect those most marginalised? Are there practical approaches for cooperation that move beyond left universal phrases and lip services?

Panelists: Alassane Dicko (Association Malienne des Expulsés) , Noa Ha (Decolonize the city) and a activist of the Hamburg right to the city network.

The podium will be held in lecture hall 3 on the campus (Universitätsstr. 3).

Zentrales Schlagwort derzeitiger Kämpfe gegen eine kapitalistische Zurichtung der Stadt ist die Parole „Recht auf Stadt“. Gemeint ist die Aneignung eines uneingelösten Versprechens von Verstädterung, nämlich die Aneignung eines selbstbestimmten Alltagslebens. In seiner ursprünglichen Formulierung durch den französischen Marxisten Lefebvre war der Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung expliziter Bestandteil des „Rechts auf Stadt“. Nichtsdestotrotz sind städtische soziale Bewegungen und die von Geflüchteten in der Praxis wenig miteinander verschränkt. Dabei geht es doch bei beiden Bewegungen um den Zugang zu den Zentren dieser urbanen Gesellschaft. An gemeinsamen Themen mangelt es nicht: Die Debatte um den öffentlichen Raum wird oftmals rassistisch aufgeladen geführt. Auch gemeinsame Erfahrungen von Verdrängung mit unterschiedlichen Betroffenheiten, die durch die Durchkapitalisierung insbesondere der Innenstädte geschehen, wäre ein weiteres Thema. Lebensbedingungen des globalen Südens kehren in Form von Wanderarbeit in die Städte des Nordens zurück. Gleichzeitig spiegeln sich die Prozesse neoliberaler Urbanisierung in den Städten des globalen Südens und sind damit ein Hintergrund für Migration. Einfache Muster von Peripherie und Zentrum sind heute nicht mehr gültig. Das Podium stellt sich die Frage, welche Potentiale es gibt, Kämpfe um Stadt und Bleiberecht zusammenzuführen. Warum passiert das bisher so wenig? Welche Gründe führen dazu, dass die Einforderung eines universellen Rechts auf Stadt dazu neigt, die am stärksten Marginalisierten nicht mitzudenken? Gibt es praktische Ansätze einer Zusammenarbeit, die über linke Allgemeinsätze und Lippenbekenntnisse hinausgehen?

Es diskutieren Alassane Dicko (Association Malienne des Expulsés) , Noa Ha (Decolonize the city) und ein Vertreter des Hamburger Recht auf Stadt Netzwerkes.

Das Podium findet in Hörsaal 3 des Unicampus' (Universitätsstr. 3) statt.

Schedule
Day Freitag - 2014-05-30
Room Hörsaal 3 Uni Leipzig
Start time 19:30
Duration 02:00
Track Recht auf Stadt
Language used for presentation German
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